Station 1

Keine Armut

Standort: Heidenreichstein - Patriazentrum
Partnerorganisation: Arche Heidenreichstein, Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel

Armut ist mehr als der Mangel an Einkommen und Ressourcen, um eine nachhaltige Existenz zu sichern. Zu ihren Erscheinungsformen gehören Hunger und Unterernährung, begrenzter Zugang zu Bildung und anderer Grundversorgung, soziale Diskriminierung und Ausgrenzung sowie die mangelnde Beteiligung an Entscheidungsprozessen. Von Armut betroffene Menschen sind oft auch „Gefangene Ihrer Welt“ sie haben das Vertrauen in sich selbst und in Ihre Umwelt verloren, kapseln sich immer mehr ab und finden immer schwerer Anknüpfungspunkte im gesellschaftlichen Leben. Menschen, die armutsgefährdet sind, sind oft stärker den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt, da sie einen begrenzten Zugang zu Ressourcen haben. Armut entwickelt sich oft schrittweise und kann jeden treffen.

Die Spirale der Armut

Die „Armutsspirale“ ist eine metaphorische Darstellung, bei der einzelne Wände in Form einer Spirale aufgebaut werden. Je weiter man sich entlang der Spirale nach innen bewegt, desto höher werden sie. Diese Spirale symbolisiert den schrittweisen Prozess, durch den Menschen in die Armut geraten. Die Stationen entlang des Weges in die Spirale (links) erzählen die Geschichten von Person, die arm geworden ist. Auf der Rückseite, am Weg nach draußen werden Erlebnisse und verschiedene Initiativen vorgestellt, die den Menschen maßgeblich geholfen haben, den ersten Schritt aus der Armutsspirale zu machen.

SDG 1 im Kontext der Anpassung an den Klimawandel

Menschen in Armut haben oft begrenzte finanzielle Mittel und Zugang zu Ressourcen, um sich an den Klimawandel anzupassen. Sie können es sich möglicherweise nicht leisten, ihre Häuser zu Dämmen, oder alternative Einkommensquellen zu entwickeln, um sich den veränderten Umweltbedingungen anzupassen. Auch sind diese in ländlichen Regionen auch oftmals in ihrer Mobilität eingeschränkt.

Regionaler Hintergrund & Entstehung

In einer Reihe von Abstimmungstreffen im Jahr 2023 haben Vertreterinnen des Vereins zur Förderung und Steigerung der Mobilität in Heidenreichstein sowie der Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel die Umsetzung des SDG 1 "Keine Armut" in Verbindung mit dem Solartaxi diskutiert.

Die Treffen begannen mit der Erläuterung der Sustainable Development Goals (SDGs) und der Vorstellung des Projekts SDG-Wanderweg. Die Diskussion konzentrierte sich zunächst auf die Mobilität von armutsgefährdeten Gruppen. Als erste Idee zur Umsetzung wurde die Entwicklung einer Schautafel und eines interaktiven Streckenmodells angedacht. Dieses sollte zeigen, welche Wegstrecke bestimmte Gruppen mit 1% ihres Einkommens fahren können. Durch die Auseinandersetzung wurde deutlich, dass es auch die Einbindung weiterer regionaler Organisationen braucht. Es wurden Ideen zur Einbindung weiterer Partnerorganisationen in die Stationserstellung entwickelt. So wurde auch die Erarbeitung in einem gemeinsamen Workshop mit dem SDG "Menschenwürdige Arbeit" besprochen.

Schließlich fanden zwei Workshops statt, bei denen sich Vertreterinnen der Betriebsseelsorge, der Heidenreichsteiner Arche und dem soogut Markt Heidenreichstein vertieft mit dem Thema beschäftigten und die Station "Armut" entwickelten. Es wurden Definitionen von Armut, deren Ursachen und Auswirkungen diskutiert sowie im Rahmen eines Brainstormings die Idee der "Spirale der Armut". erarbeitet. Durch die Verbindung der Stationserarbeitung mit dem SDG "Menschenwürdige Arbeit" entstand letztendlich nicht nur die Station sondern auch regionale Impulse für die weitere Arbeit der Organisationen. Der Standort wurde ebenfalls festgelegt.