"Weniger Ungleichheit" ist ein Ziel für nachhaltige Entwicklung, das darauf abzielt, Ungleichheiten innerhalb und zwischen Ländern zu verringern und eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu fördern. Ungleichheiten in Bezug auf Einkommen, Geschlecht, Alter, Behinderung, Rasse und andere Faktoren sollen reduziert werden.

Netzwerke spielen eine bedeutende Rolle beim Abbau von Ungleichheiten, da sie den Zugang zu Ressourcen erleichtern, den Informationsaustausch und das Lernen fördern, Zusammenarbeit und Kooperation ermöglichen sowie Unterstützung und Empowerment bieten. Durch Netzwerke können Ungleichheiten reduziert und Resilienzen auf allen Ebenen aufgebaut werden. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, ist es daher von großer Bedeutung Netzwerke – sei es auf kommunaler Ebene, in Vereinen oder anderen Organisationen – zu fördern und den Zugang dazu möglichst einfach zu gestalten.

Beziehungen beeinflussen maßgeblich unser Leben, sie können bei der Bewältigung von Herausforderungen oder dem Erreichen von Zielen helfen. Durch die Visualisierung des eigenen Netzwerks wird einem die eigene Einbindung bewusst. Die Darstellung ermöglicht auch, etwaige Lücken im Netzwerk zu erkennen und zu überlegen, wie neue Verbindungen geknüpft oder bestehende Beziehungen gestärkt werden können.  

Die persönliche Netzwerkkarte zeigt auf, welche Personen und Gruppen in den verschiedenen Sektoren des eigenen Lebens wichtig sind und welchen Einfluss sie haben. Indem die Beziehungen, Verbindungen und Interaktionen auf der Karte dargestellt werden, entsteht ein umfassendes Bild des eigenen Netzwerks.

Damit Ungleichheit nicht durch gesellschaftliche Entwicklungen oder den Klimawandel erhöht wird, braucht es Netzwerke, um mit Herausforderungen umzugehen und Belastungen abzufedern.

Das persönliche Netzwerkmodell kann eine Verbindung zur Klimawandelanpassung herstellen, indem es individuelle und kollektive Handlungsmöglichkeiten identifiziert und stärkt. Netzwerke sind die Grundlage für Advocacy (anwaltschaftliches Engagement) und Lobbying. Durch die Visualisierung werden Möglichkeiten für den Austausch von Informationen, Ressourcen und Unterstützung innerhalb des Netzwerks sichtbar. Durch das Modell wird die Bildung von Allianzen, der Wissenstransfer und die gemeinsame Umsetzung von Maßnahmen zur Klimawandelanpassung angeregt. Insgesamt stärkt das persönliche Netzwerkmodell die kollektive Handlungsfähigkeit und ermöglicht es den Menschen, gemeinsam wirksame Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels umzusetzen.

Im ersten Abstimmungstreffen mit dem Obmann des Vereins Mitanaunda, Mitarbeiter:innen von NH Plus und aus dem Projekt Care4Caregivers wurden die Sustainable Development Goals (SDGs) erläutert, insbesondere das SDG-Ziel 10 "Weniger Ungleichheiten". Die Diskussion konzentrierte sich auf die mögliche Umsetzung dieses Ziels in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft Wielings und dem Verein Mitanaunda. Es wurde festgestellt, dass Netzwerke dazu beitragen können, Ungleichheit zu reduzieren und Ressourcen zur Bewältigung von Herausforderungen bereitzustellen.

Im zwei weiteren Abstimmungstreffen im März 2023 wurden Konzepte zur Darstellung von Netzwerken vorgestellt, insbesondere im Gesundheitsbereich. Es wurden weitere Inputs und Workshops mit Gesundheitsanbietern aus der Region geplant. Nachfolgend wurden die Ergebnisse des Workshops  präsentiert. Die Visualisierung bei der Station mittels einer Netzwerkkarte wurde als Idee festgehalten, um die Bedeutung von Netzwerken bei der Verringerung von Ungleichheiten zu verdeutlichen.